Selbsthilfegruppe
MODERIERTE GRUPPE IN WIEN & STOCKERAU
Für Frauen, die ihre Erfahrung der Abtreibung verarbeiten wollen, hat die Österreichische Lebensbewegung vor einigen Jahren eine offene Selbsthilfegruppe gegründet.
Der Name der Gruppe ist „Die unsichtbare Trauer“, „weil das genau unsere Erfahrung aus zahlreichen Beratungsgesprächen war, dass die Trauer unsichtbar bleibt“, erzählt Tara Harbeck, Lebens- und Sozialberaterin und Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Lebensbewegung. Die Selbsthilfegruppe sei der Lebensbewegung ein ganz besonderes Anliegen: „Wir wollen und können hier einen Raum bieten, in dem sich Frauen und andere Betroffene halbwegs wohlfühlen können, in dem sie sich öffnen können, darüber reden und in weiterer Folge die Erfahrung verarbeiten können.“ Hauptsächlich gehe es darum, Frauen und anderen Betroffenen zu helfen, Gleichgesinnte zu finden und zu entdecken, dass sie mit ihrer Erfahrung nicht alleine sind. Tara Harbeck begleitet die Gruppe und berät die Betroffenen auch psychologisch.
ABSOLUT ANONYM
Menschen in unterschiedlichsten Situationen fänden den Weg in die Gruppe, erzählt die Lebens- und Sozialberaterin. „Manchmal liegt die Abtreibung nur ein paar Wochen oder Monate zurück, manchmal Jahre oder Jahrzehnte.“ Für die Teilnahme gebe es einige klare, aber sehr einfache Regeln. „Bei uns kann man jederzeit einsteigen. Wir bitten jedoch, sich vor dem ersten Mal bei uns telefonisch anzumelden, damit wir eine kleine Ahnung davon haben, wie es der Person derzeit geht und wie lange die Abtreibung her ist.“
In der Gruppe herrsche absolute Anonymität. „Wer hierher kommt und was wir hier hören, das bleibt auch hier. Das bedeutet sogar, dass ich ein Mitglied aus der Gruppe, wenn ich es auf der Straße treffe, nicht anspreche.“ Ist das nicht ein wenig zu streng? „Nein“, sagt Tara Harbeck, das Ganze sei eine extrem sensible Sache, ein so schwieriges Thema. Oft wüssten ja auch tatsächlich nur die unmittelbar betroffenen Frauen davon und diese wollen häufig auch, dass das so bleibt. In der Selbsthilfegruppe dürfe dann wirklich alles zur Sprache gebracht werden.